Kettengetriebe sind als Zugmittelgetriebe einzuteilen. Sie werden vielseitig für Leistungsübertragungen eingesetzt.
Die Kettenarten können in Gliederketten und Gelenkketten eingeteilt werden, wobei bei Kettengetrieben hauptsächlich Stahlgelenkketten verwendet werden.
Inhalt
Wissenswertes über Kettengetriebe
Lieferung und Montage
Ketten werden normalerweise in offenen Strängen mit gerader Gliederzahl geliefert. Die äußeren Kettenglieder sind dabei immer Innenglieder. Um eine endlose Kette herzustellen werden Verbindungsglieder (in diesem Fall ein Außenglied) genutzt. Diese besitzen entweder einen Niet-, Splint-, Feder-, Draht- oder Schraubverschluss.
Bei ungerader Gliederzahl muss ein gekröpftes Glied eingesetzt werden. Dies sollte jedoch aufgrund der dann geringeren Tragfähigkeit vermieden werden.
Ketten dürfen niemals zu straff gespannt sein. Jedoch auch nicht zu locker. Ist dies der Fall, müssen Hilfseinrichtungen verwendet werden.
Betrieb
Während des Betriebes muss mit einer Kettenlängung von etwa 2 % ausgegangen werden.
Jedes Kettengetriebe muss ausreichend geschmiert werden. Die Schmierung ist abhängig von der Kettengeschwindigkeit.
Vorteile und Nachteile von Kettengetriebe
Vorteile
- zuverlässig
- wirtschaftlich
- Kraftübertragung per Formschluss – kein Schlupf
- konstante Übersetzung gegeben
- da keine Vorspannung nötig, werden die Lager nur gering belastet
- Unempfindlich gegen äußere Einflüsse wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Schmutz
- im Vergleich zu Riemengetriebe ergeben sich kleinere Abmessungen bei gleicher Leistungsübertragung
Nachteile
- keine gekreuzte Wellen möglich
- die Kraftübertragung ist starr und unelastisch
- ein Polygoneffekt erzeugt Schwingungen, da die Kettengeschwindigkeit ungleichförmig ist
Arten von Ketten
- Bolzenketten
einfachste und billigste Bauart - Buchsenketten
höhere Verschleißfestigkeit - Rollenketten
teuerste, aber vielseitigste und am meisten verwendete Bauart
eine Schon-Rolle erzeugt eine Verschleiß- sowie Geräuschminderung
Kettenräder
Kettenräder für Stahlgelenkketten besitzen alle den gleichen Aufbau. Der Unterschied liegt nur in der Verzahnung, die an die jeweilige Kette angepasst sein muss.
Beim Auswahl des richtigen Kettenrades ist auf die auftretende Kettenlängung Rücksicht zu nehmen.
Kettenräder bestehen meistens aus Stahl, Stahlguss, Temperguss, Grauguss oder auch aus Kunststoff.
Hilfseinrichtungen für Kettengetriebe
Bei Mehrradkettengetriebe muss ein Umschlingungswinkel von mind. 120° gegeben sein. Hilfseinrichtungen, wie Leiträder oder Leitschienen, Stützräder oder Spannräder, dienen dazu, den Umschlingungswinkel zu erreichen und die Kettentrume zu führen.