Warum sollten wir denn noch in ein Schuhgeschäft gehen und dort zig Schuhe ausprobieren, bis wir zum Entschluss kommen, dass uns doch keiner gefällt? Viel einfacher wäre es doch, seinen nächsten Schuhe aus dem 3D Drucker zu bekommen.
Eine Firma aus Spanien hat ihren Recreus Sneaker zusammen mit dem neu entwickelten Filaflex Filament vorgestellt. Auf ihrer Website kann sich jeder den futuristischen Schuh aus den 80ern herunterladen.
Flexibles Filament ermöglicht neue Geschäftsfelder mit 3D Drucker
Herkömmliches Filament ist nur geringfügig flexibel. Die einzige Möglichkeit, Flexibilität in die 3D Druckobjekte zu bekommen, ist eine entsprechende Konstruktion der Oberfläche.
Recreus wirft mit ihrem FilaFlex ein neues Format an Filament auf den Markt. Das thermoplastische Elastomer-Material ist im Durchmesser 1,75mm und 2,8mm für 22,99€ die Rolle erhältlich und besitzt eine hohe Wärmeausdehnung. Laut dem Hersteller soll es mit fast allen Extrudern druckbar sein. Jedoch kann es zu Beginn, aufgrund der Ausdehnung des Materials, einige Probleme mit dem Filament geben. Bei manchen Zuführung zur Düse bleibt das flexible Filament hängen und verstopft diese.
Lösung schafft ein Röhrchen mit PTFE-Beschichtung (Polytetraflourethylen, auch als Teflon bekannt). Auch im Extruder muss eine kleine Änderung vorgenommen werden. Recreus beschreibt dies auf ihrer Website mit Grafiken.
Zurück in die Zukunft Schuhe aus dem 3D Drucker
Die Sneakers II vom Designer Ignacio Garcia sind inspiriert von Filmen aus den 80er Jahren, wie Zurück in die Zukunft oder Star Wars. Alle Einzelteile bestehen aus dem flexiblen Filament.
Durch die Einstellung des Infill (je mehr Prozent Infill, desto mehr Material wird verwendet, um Hohlräume auszufüllen) beim 3D Drucker kann die Nachgiebigkeit der Schuhe aus dem 3D Drucker variiert werden. Die Zunge schützt den Fuß vor unangenehmen Reibungen im Schuh.
Recreus hat schon vorher einen Sneaker gedruckt. Jedoch soll dieser nicht so angenehm beim Tragen sein. Selbst Sandalen für Kinder in der Größe 34 EU können auf der Website als Modell heruntergeladen werden.
Fazit
Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht nur ein Marketing-Gag bleibt, sondern dass bald wirklich Schuhe aus dem 3D Drucker kommen. In Verbindung mit einem 3D Scanner könnte man die revolutionierende Technologie perfekt dafür einsetzen, um einen individuellen Schuh anzufertigen.
So verlagert sich die Produktion immer mehr zum Kunden.
Was meinst Du, würdest Du Dir einen solchen Schuh wie den Sneaker II drucken und damit auf die Straße gehen?
OH – MEIN – GOTT!! Der Traum einer jeden Frau: den perfekten Schuh einfach selbst drucken!! Wie viele gelaufene Blasen würde diese Möglichkeit jeder Frau ersparen!? Denn den größten Einkaufsstress erleben wir doch, weil wir den Schuh, den wir im Kopf schon fertig ausgearbeitet vor uns sehen, in den Regalen der realen Schuhgeschäfte nicht finden können!
Daher: Großartige Erfindung! Jetzt schon für alle Sneaker-Treter und bald hoffentlich auch für Pumps-Trägerinnen! ;)
Danke für Deinen Kommentar, Nadine!
Vielleicht würde Dir so etwas in der Art gefallen: http://www.thingiverse.com/thing:205724 – ein High Heel aus dem 3D Drucker :-)
In die Richtung wird es auf jeden Fall gehen, dass bald jeder seinen individuellen Schuh tragen kann. Es muss sich aber dennoch einiges in der Materialentwicklung tun.
Hallo Stefan,
gibts zu diesem Thema schon weitere Entwicklungen?
Ich kann mir vorstellen, dass die Drucker in letzter Zeit ein ganzes Stück ausgereifter geworden sind.
Hier würden sich die Schuhhersteller auch einiges an Aufwand sparen, wenn sie nur noch entwickeln und die Druckpläne an die Kunden versenden.
VG