Forscher am Illinois Institute of Technology haben in einer Studie herausgefunden, dass 3D-Drucker, die auf Kunststoffbasis arbeiten, Feinstaubpartikel produzieren können.
Durch das Aufheizen und Drucken der Kunststoffe können ultrafeine Partikel (UFP) unter 100 Nanometer im Durchmesser ausgestoßen werden. Eine Person, die direkt am Drucker arbeitet, atmet diesen Feinstaub ein. Wer über längere Zeit solch hohen Konzentrationen von UFPs ausgesetzt ist, kann an Lungenkrebs oder Asthma erkranken oder sogar einen Schlaganfall erleiden.
FDM 3D-Drucker emittieren gesundheitsschädliche Stoffe
Die Messungen wurden mit einem 3D-Drucker für Schmelzschichtverfahren (FDM – fused deposition modeling) durchgeführt. Dabei wurde ein dreidimensionaler Frosch auf mehreren Druckern gefertigt und die Konzentration von UFP in der Luft gemessen. Als Material wurde Polyactid (PLA) und Acryl-Butadien-Styrol (ABS) verwendet. ABS besitzt eine wesentlich höhere Emissionsrate an UFP wie PLA.
Laut der Studie gibt ein 3D-Drucker die gleiche Menge an Feinstaubemissionen frei, wie sie ein Gas- oder Elektroherd beim Kochen abgibt. Viele “günstigere” Modelle sind nicht mit Ventilatoren und Filtereinheiten ausgestattet. Deswegen und durch die hohe Emissionsrate appellieren die Forscher an kommerzielle Nutzer, die die Drucker in Bürogebäuden benutzen, Filteranlagen im Bereich der 3D-Drucker einzubauen.
Im 3D-Druck gibt es noch weitere Verfahren, die in dieser Studie nicht untersucht wurden. Jedoch ist das Ergebnis vor allem deshalb ernst zu nehmen, da FDM-Drucker vorwiegend in der Maker-Szene, also in Privathaushalten verwendet werden. Und die meisten dieser Geräte drucken nicht in einem abgeschirmten Druckraum, geschweige denn sind sie nicht mit Filteranlagen ausgerüstet.
Link zur Studie zum Nachlesen (englisch).
Filteranlagen für 3D-Drucker
Der Appell der Forscher, Filteranlagen für 3D-Desktop-Drucker zu verwenden, gilt für kommerzielle als auch private Nutzer. Natürlich ist jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Aber jeder Nutzer sollte sich einmal Gedanken über eine Filtrierung der offensichtlich gesundheitsschädlichen Emissionen machen.
Thomas Sanladerer stellt in seinem Video die Firma 3DKreator mit ihrem SYNE system vor. Diese Anlage soll 85% aller ausgestoßenen Partikel herausfiltern. Hierauf möchten sie sich aber nicht ausruhen. Das Ziel sind 100%.
Naja, dass so etwas in der Art auftauchen würde, hätte man sich irgendwie denken können..
Mich würde interessieren, ob solche ultrafeinen Partikel auch bei einem 3D Stift entstehen können. Dort wird ja auch Filament erhitzt und Filteranlagen gibt es auch nicht.
Liebe Grüße