Kleben ist das Verbinden von Bauteilen aus gleichen oder verschiedenartigen Werkstoffen (Metalle, Kunststoffe, Glas, Keramik, Holz, etc.) mit nichtmetallischen Klebstoffen. Die Verbindung kommt dadurch zustande, dass der Klebstoff an der Werkstückoberfläche haftet (Adhäsion) und zusätzlich eine Bindekraft zwischen den Klebstoffmolekülen entsteht (Kohäsion).
Klebverbindungen haben den großen Vorteil, dass sie die fügenden Werkstoffe nicht beeinflussen oder durch Kerben oder Bohrungen schwächen. Des Weiteren können völlig unterschiedliche Materialien miteinander verbunden werden.
Es ist darauf zu achten, dass Klebverbindungen nur auf Schub und/ oder auf Druck beansprucht werden. Die Schälfestigkeit der Verbindungsart ist sehr gering und sollte ganz vermieden werden oder, wenn nicht anders möglich, durch Nieten, Schweißen oder Falzen verstärkt werden.
Einteilung der Klebverbindungen
Klebstoffe werden nach DIN 16920 und der VDI-Richtlinie 2229 nach der Art des Abbindens eingeteilt und werden hauptsächlich auf Kunstharzbasis oder Kautschukbasis hergestellt.
- physikalisch abbindende Klebstoffe
- Kantaktklebstoffe
- Schmelzklebstoffe
- Plastisole (teigige Klebstoffe)
- chemisch abbindende Klebstoffe
Zusätzlich unterscheidet man zwischen kalthärtenden und warmhärtenden Klebstoffe (Kalthärter und Warmhärter). Kalthärter binden bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten Temperaturen ab, wohingegen die Warmhärter nur bei höheren Temperaturen (ca. 150°C und darüber) aushärten.
Einsatzgebiete von Klebverbindungen
Das Einsatzgebiet von Klebverbindungen wird immer umfangreicher:
- Leichtbau
- Luftfahrt
- Elektrotechnik
- Kraftfahrzeugbau
- Verpackungsindustrie
- Textilindustrie
- Bauwesen
- etc.
Klebvorgang
Zuerst müssen die miteinander zu verklebenden Flächen sauber und fettfrei gemacht werden. Die Flächen werden meist mechanisch gereinigt, mit organischen Lösungsmitteln entfettet und, wenn metallische Werkstoffe verbunden werden sollen, gebeizt.
Je höher die Beanspruchung der Klebverbindung ist, desto höher ist der Aufwand der Reinigung der Oberflächen.
Unmittelbar nach der Reinigung soll der Klebstoff aufgetragen werden. Dieser wird entweder mit einem Pinsel oder einer Zahnspachtel gleichmäßig (Dicke von 0,1 bis 0,3 mm) auf die Klebflächen gestrichen. Danach wird, je nach Art des Klebers, der Klebvorgang vollzogen. D.h., es wird auf die richtige Temperatur und den richtigen Druck geachtet und die Teile werden gegen Verrutschen gesichert.
Nach einer Aushärtungszeit (ist vom Hersteller angegeben) kann die Verbindung belastet werden.
Wichtig: Während des Klebvorgangs müssen die Arbeitsräume gut gelüftet werden, da gesundheitsschädliche Dämpfe auftreten können.